I - Album


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Band: IRON MAIDEN  
Titel: Brave New World
Label: EMI Records  
Homepage: www.ironmaiden.com
Stil: Heavy Metal
VÖ:  Mai 2000
Spieldauer: 10 Tracks / 67:04 min.

 

Oh jauchzet und frohlocket, denn die beste Band der Welt haben wieder ein weiteres Meisterwerk veröffentlicht. Wen hat damals 1993 die Mitteilung nicht wie ein Hammer getroffen, dass Bruce Dickinson IRON MAIDEN verlässt. Um so erfreulicher war natürlich die Nachricht, dass nicht nur der Sangesgott selbst, sondern auch Adrian Smith wieder zu den eisernen Jungfrauen zurückgekehrt sind. Deswegen war die Latte, die sich die Jungs selbst gesetzt haben, verdammt hoch und die Frage,  ob das neue Album den Erwartungen der Fans gerecht werden würde, wurde öfter als nur einmal gestellt. Doch das Sextett würde nicht IRON MAIDEN heißen, wenn nicht auch dieses Problem zu lösen wäre. Das Ergebnis heißt „Brave New World“ und zeigt allen Zweiflern, dass die Briten immer noch die Heavy Metal Band No.1 auf der gottverdammten weiten Welt sind! Doch obwohl die Scheibe in allen Magazinen abgefeiert wird, hat es auf mich den Anschein, das die meisten Autoren nicht kompetent genug waren, diese CD zu besprechen, da ihre Vergleiche ohne Ende hinkten. Doch will ich mein Maul nicht zu weit aufreisen und lieber selbst versuchen, es besser hinzukriegen. Here we go!

Als Anheizer dient die allererste Single-Auskopplung „The Wickerman“, dessen Charakter sich ungefähr mit „Be quick or be dead“ oder auch „Aces High“ vergleichen lässt. Eine typische Up-Tempo Nummer eben, welche gleich dem Hörer zeigen soll, dass IRON MAIDEN nicht an Biss und Aggression verloren haben. Das wunderbare an  allem ist die Tatsache, dass die Jungs zum ersten Mal deutlich wahrnehmbar „Doublebass“ einsetzen, was ich bei ihnen immer vermisst habe.

Weiter geht es mit „Ghost of the Navigator“, ein Stück, welches mich von der Stimmung her stark an die „Seventh Son...“ Phase erinnert, wobei mir am spontansten „The Clairvoyant“ einfällt. Sehr stark hervorheben möchte ich hierbei einen der genialsten Refrains, den ich je gehört habe, wobei die Gesangslinien einfach nur phänomenal sind und sich sofort als Ohrwurm in den Gehörgängen fest frisst!

Das Titelstück „Brave New World“ zeigt hingegen vermehrt Ähnlichkeiten zu „Fear of the Dark“, da es ebenfalls mit sehr ruhigen Gitarren und den sanften Vocals von Bruce Dickinson beginnt, sich aber zunehmend steigert, untermalt von einer superben Gitarrenmelodielinie.

Auch sehr ruhig fängt Song Nummero 4 „Blood Brothers“ an, welcher von der Strophe her ein wenig an „Afraid to shoot Strangers“ erinnert, aber deutlich einen eigenen Charakter vorweisen kann. Hier wird sehr deutlich, dass IRON MAIDEN wieder mehr Wert auf Atmosphäre und Emotionen legen,  da der Song sehr stark unter die Haut geht. Für Konzerten besonders geeignet, denn bei diesem Song ist Gänsehaut garantiert!

„The Mercenary“ wäre meiner Meinung nach die nächste zweite Singleauskopplung (bei den Jungfrauen ja obligatorisch mit Ausnahme von „Fear of the Dark“ wo es ja bekanntlich drei waren), da dafür eigentlich alle erwünschten Eigenschaften vorhanden sind: straighter und kompakter Aufbau, geniale Bridge, noch genialerer Refrain, griffige Soli, mehrstimmige Gitarrenmelodien,  kurzum einfach alles was man haben will! 

Mit „Dream of Mirrors“ wird wieder die gefühlvolle Seite von den eisernen Jungfrauen gezeigt, denn der knapp 9 ½ minütige Song steigert sich bis kurz vor seinem Ende von sehr still bis aggressiv zu einem einmaligen musikalischen Höhepunkt (ich möchte nicht wissen, wie sich der als Orgasmus anfühlen würde!), bis dann quasi die komplette Energie freigelassen wurde und der Song dann schließlich ruhig endet. Als nächstes Stück folgt „The fallen Angel“, die wahrscheinlich nächste Singleauskopplung (ist ja nun "Out of the silent Planet" geworden), eine sehr griffige Nummer wobei hier wieder die alten Tage in den Vordergrund gerückt werden. In welche Schaffens-Ära ich diesen Song genau stecken soll, kann ich nicht wirklich sagen, da er wie eine Mischung aus den Phasen „Killers“, „Piece of Mind“, „Powerslave“ und „Seventh Son...“ klingt mit einem typischen „Somewhere in Time“-like Gitarrenlick, welches in den Refrain eingestreut wurde.

Ein wenig aus dem Rahmen fällt das 9 minütige „The Nomad“, da in diesem Song starke orientalische Einflüsse heraus zuhören sind, wobei dieses Stück - aus rein subjektiver Sicht - wie eine ruhigere Version von „Seventh Son of a seventh Son“ (hiermit meine ich den Song und nicht das Album) klingt, mit einem starken, atmosphärischen Mittelteil.

Zunächst ein wenig seltsam beginnt „Out of the silent Planet“, dessen Struktur doch ein wenig komplex strukturiert wurde, bei näherem Hinhören aber seine wahre kraftvolle Pracht entfaltet, die energiegeladene Wucht, die in dem Song versteckt ist oder auch die Spielfreude, die scheinbar immer noch in Steve Harris und seinen Jungs zu stecken scheint.

Dies wird im abschließenden „The thin Line between Love and Hate“ auch beibehalten, den wie im Falle von z.B. „Infinite Dreams“ oder „The Duellists“ verbirgt sich hier in der zweiten Hälfte des Songs ein sehr geniales und atmosphärisches Instrumentalstück, vollgepackt mit den gewohnt-qualitativ hochwertigen Melodien.

Hach, es ist echt eine Wonne, sich diese CD immer und immer wieder anzuhören, denn Abnutzungserscheinungen, außer an der CD selbst, gibt es hier keine. Klar, einige winzige Aspekte hätten auch hier verändert werden können, aber dann wäre der Reiz ja weg und „Brave New World“ ist ohnehin abwechslungsreich genug, sonst wäre das wirklich zuviel des Guten. Deutliche Steigerung gibt es auch wieder in Punkto Produktion, wofür sich auf dieser Scheibe Kevin Shirley verantwortlich gezeigt hat und wirklich ausgezeichnete Arbeit geleistet hat, selbstverständlich mit einer kleinen Hilfe von Steve Harris. Den Sound kann man wirklich als klar und druckvoll bezeichnen, wobei kein einziges Instrument zu sehr in den Vordergrund gehoben wurde, kurzum einfach perfekt! Womit wir auch schon bei der Arbeit von Derek Riggs wären, der für „Brave New World“ wieder seinem Zeichenstift ein weiteres geniales Eddie-Cover im gleichen anspruchsvollen Stil wie „Powerslave“, „Somewhere in Time“ und „Seventh Son of a seventh Son“ entlockte. Allerdings hat er hier noch liebevollere Arbeit geleistet und ging noch mehr ins Detail. Sonst wäre es sich zumindest nicht die Mühe zu erklären, London in der Zukunft zu zeichnen, auf das Eddie, versteckt in den Wolken, herabblickt. IRON MAIDEN haben den Test in allen Belangen bestanden und kriegen von mir ein fettes Lob dafür, dass sie die Fahne des Metals weiterhin hochhalten. Ein rundherum perfektes Album, was man von den Jungs eigentlich nur zu ihren Glanzzeiten Mitte der 80er gewohnt war. Doch zeigen IRON MAIDEN  mit „Brave New World“, dass bei ihnen das Feuer bei ihnen noch lange nicht aus ist und ich hoffe, dass die Jungs das Eisen noch solange schmieden, wie es heiß ist!

Da bleibt mir nur noch abschließend zu sagen: UP THE IRONS!!!

SasH, 12 Punkte

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  The Trooper (Maxi)
  The Number of the Beast (Maxi)
  Dance of Death
  Rock in Rio
  Somewhere in Time

 

01. The Wicker Man

02. Ghost Of The Navigator

03. Brave New World

04. Blood Brothers

05. The Mercenary

06. Dream Of Mirrors

07. The Fallen Angel

08. The Nomad

09. Out Of The Silent Planet

10. The Thin Line Between Love And Hate
 


 

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