E-Album


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Band: ENSIFERUM
Titel: Victory Songs
Label: Drakkar
Homepage: www.ensiferum.com
Stil: Epic Folk Metal  
VÖ:  27.04.2007
Spieldauer: 9 Songs / 50:00 Min.

 

Gitarrist und Sänger Markus Toivonen ist das einzige verbliebene Ur-Mitglied von ENSIFERUM. Die Band ging nach dem zweiten regulären Album 'Iron' komplett auseinander. Markus hat es aber geschafft, eine neue Mannschaft zusammenzustellen, die in der Lage ist, genauso großartige Musik zustande zu bringen, wie das den Vorgängern zweimal gelungen war.

 

Musikalisch hat sich nichts geändert, außer dass es vielleicht etwas reifer klingt und die Frische der Anfangstage nicht mehr zu spüren ist. Überraschendes gibt es nicht zu vermelden. Die finnischen Krieger machen immer noch  diese faszinierende Mischung aus finnischem Folk und Death Metal mit epischen Momenten und Anklängen an Film´-Soundtracks, wie sie das schon beim selbstbetitelten Erstling gezeigt haben. Die Band selbst nennt ihre Musik "Battle Metal" was sicherlich auch eine treffende Bezeichnung ist. Beim Hören von 'Victory Songs' hat man ständig Bilder aus Filmen wie Braveheart, Gladiator, Pathfinder oder auch Conan der Barbar vor Augen. Das Intro "Ad Victoriam" hätte durchaus auch auf dem Soundtrack des letztgenannten Streifens stehen können.

Auch textlich zielt alles in diese Richtung. Beispielhaft sei hier ein Auszug aus dem Stück "Raised By The Sword":

Oh, who is raised by the sword can't be beaten
Who is toughened by the fire can't be burned
Awaited by immortality
Are the ones sacrificing their lives
To blood, to victory, to the truth

Musikalisch wechselt das Stück zwischen treibenden Mid-Tempo-Parts und schnellen, ja rasenden Thrash- Attacken, die einen unwillkürlich mitziehen. Stark!

Hartes, aggressives Riffing steht auf dem ganzen Album sicherlich im Vordergrund, dennoch dringen immer wieder einfache, aber sehr wirkungsvoll eingewobene Melodien durch die Gitarrenwand und schlängeln sich durch den Gehörgang, direkt ins Gehirn, wo sie sich festsetzen und den Hörer mitreißen. Beste Beispiele sind hier das schnelle "The New Dawn"  oder das fast schon fröhliche "Ahti".

Mit "The Wanderer" hat man auch eine, Ballade im Programm, der übrigens von Markus Toivonen selbst mit klaren vocals gesungen wird. Der Track ist die perfekte Begleitung für einen nächtlichen Fackelzug.

Ganz am Ende gibt es den überlangen "Victory Song", der deutlich macht, dass die Finnen es auch verstehen über mehr als 10 Minuten hinweg abwechslungsreiche Musik zu schaffen, die fesselt und hypnotisiert und zu keinem Moment langweilig wird: Nach schleppendem Beginn dominieren schnelle Gitarrenläufe, Keyboards und Chöre, die zu einem fantastischen Klangbild verschmelzen um dann im gigantischen, melodischen Chorus ihren Höhepunkt zu finden. Fast kommt es einem vor, als wäre dieser Song eine Art Inhaltsangabe der restlichen CD, oder auch für ENSIFERUM insgesamt. In diesen 10 Minuten bekommt der Hörer alles das geboten, was diese Band ausmacht. Anstatt mein Review hier durchzulesen könntet ihr also auch einfach in euren Musik-Shop gehen und euch den "Victory Song" einmal anhören und ihr wisst wie die CD insgesamt klingt.

 

Hat man die Scheibe einmal durchgehört ergibt sich ein klares Bild:

Es gibt eine instrumentale, soundtrackartige Eröffnung und einen epischen, wie eine Zusammenfassung wirkenden Schlussakkord. Dazwischen gibt es 7 grandiose Stücke, aus denen die bereits genannten "Ahti", das so ähnlich vielleicht auch auf einer KORPIKLAANI-CD Platz finden könnte, und "The Wanderer" herausstechen, weil sie einfach etwas anders klingen als der Rest und dadurch die Akzente setzen, die das Werk rund machen.

 

 

Bei den 9 Songs auf dem Album gibt es keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen und wer die ersten beiden Alben der Finnen mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Einzig die leicht schleichende Gleichförmigkeit, der geringe Grad der Veränderung über alle Tracks hinweg und die leichten Abnutzungserscheinungen, bzw. die mangelnde Frische, die ich zu Anfang erwähnte, verhindern hier eine absolute Spitzenbenotung.

Wer schon immer mal in ein Kettenhemd schlüpfen oder ein Schwert durch die Luft pfeifen lassen wollte und wen Lagerfeuer und mit Met gefüllte Trinkhörner magisch anziehen, der sollte sich mit ENSIFERUM beschäftigen - 'Victory Songs' ist die beste Gelegenheit dazu!

 

Stefan, 11 Punkte

 

 

Weitere Reviews:

'Dragonheads' (Mini-Album 2006)
  'Iron' (2004)
  'Ensiferum' (2001)

 

Die Songs:

 

1. Ad Victoriam
2. Blood Is The Price Of Glory
3. Deathbringer From The Sky
4. Ahti
5. One More Magic Potion
6. Wanderer
7. Raised By The Sword
8. The New Dawn
9. Victory Song


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