D - Album

Seit 1989 treiben sich die Bayreuther Elektro-Wave-Pioniere nun schon in der Szene herum und haben unter ihren 10 Alben schon einige Klassiker untergebracht. Aber auch wenn die beiden Protagonisten Stefan Ackermann (Vocals + Sickness) und Bruno Kramm (alle Instrumente, Synthies und morbide Klangwelten) nie wirklich schwache Aufnahmen abgeliefert haben, bleibt das Debütalbum 'Die Propheten' eindeutig DAS Referenzwerk und dies scheinen DAS ICH mittlerweile nicht nur live (immer mehr Tracks von jenem Album kommen wieder oder immer noch zum Zuge), sondern gerade auch für ihr Songwriting als unabdingbaren Fakt zugrunde gelegt zu haben. Anders ist es kaum erklärbar, daß das Gros der Tracks auf dem neuen Album 'Lava (Glut)' ('Lava (Asche)' ist das passende Remixwerk) wieder deutlich in diese Ecke tendiert, gepaart mit den atmosphärischen Ausdehnungen vom großartigen Nachfolger 'Staub' und den klanglichen Weiterentwicklungen der letzten 15 Jahre. So umgibt solch großartige Songs/Hits wie 'Schwarzer Stern' (Top-Chorus und orchestral-avantgardistische Synths), 'Fieber' (grandiose Sound-FX und toller Vox-Flow), 'Sehnsucht' (unnachahmlich krasser Sound und kranke Vocals zu herzschmerzenden und vermissenden Lyrics), 'Vulkan' (mit rockigem Drive beim Chorus) und 'Uterus' ('Propheten'-typisch genial) diese einzigartig sicke, düstere und avantgardistisch entrückte Aura, die wirklich NUR bei DAS ICH eben NICHT peinlich rüberkommt.

'Lava' ist somit ein Werk, das man JEDEM Fan der Elektro-Vorreiter ohne Abstriche empfehlen kann und das Legionen von Nachahmern einmal mehr ihre Grenzen aufzeigt.

Hage, 10,5 Punkte

sonstige Reviews: 'Anti´christ'

Die Songs:

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