M - Album


# A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Band: MUSE
Titel: The 2nd Law
Label: Warner
Homepage: www.muse.mu
Stil: Pomp-Indie/Rock
VÖ:  28.09.2012
Spieldauer: 13 Tracks / ca. 54 min.

 

MUSE vorzustellen wäre irgendwie albern. Die (zurecht) mit Preisen, Kritikerlob und goldenen Schallplatten überschütteten Briten um Mastermind Matthew Bellamy haben der Musikwelt mit ihren fünf bisherigen Alben schon genug ihren Stempel aufgedrückt, daß es heutzutage schon genügend neue Bands gibt, die den Sound versuchen zu kopieren, meiste allerdings ohne auch nur annähernd die musikalische Genialität solcher Meisterwerke wie „Absolution“ oder „Origin Of Symmetry“ zu erreichen. Nun liegt also das heißersehnte sechste Studioalbum der Südengländer aus der Grafschaft Devon vor und die Diskussionen werden sicherlich genauso hochbranden wie schon beim für viele zu elektronischen und zu straighten Vorgänger „The Resistance“ (2009).

Eins wird bei den eingefleischten Fans sicher mit Wohlwollen aufgenommen werden: MUSE 2012 klingen wieder deutlich komplexer, epischer, rhythmisch vielfältiger, bombastischer und auch rockiger. Mir Persönlich gefällt ja auch „The Resistance“ überaus gut, weil gerade Matthews eindringlich einzigartige Stimme auch perfekt zu mehr elektronischeren und poppigeren Arrangements passt.

Daß aber allein schon mit dem famosen Opener ‚Supremacy‘ direkt klargestellt wird, daß MUSE wieder mehr Led Zeppelin und Queen, als Depeche Mode sind, kann auch von mir nicht negativ aufgefasst werden. Nein, ganz im Gegenteil, der Song fräst sich mit seinem Bellamy-Trademark-Riff schon nach wenigen Durchläufen tief in der Hirnrinde fest. Großer Einstieg. Das folgende ‚Madness‘ kann mit seinem unspektakuläreren Elektro-Pop-Appeal da kaum mithalten und ist eher unscheinbar. Das “Party“-Stück ‚Panic Station‘ (inkl. 80s-Funkanleihen) wird sicher schon bald rund um die Welt die Alternativ-Tanzflächen beherrschen, wirkt noch cooler, weil das folgende ‚Prelude‘-Intro so unfassbar schwülstig daherkommt. Einleitend ist es für ‚Survival‘ gedacht, jedoch benötigt dieses sehr wuchtige, mit Queen- und „Rocky Horror“-Pomp auftrumpfende Bombast-Meisterwerk eine solch profane Introduktion gar nicht. ‚Survival‘ dient dem guten Matthew dazu seine komplette stimmliche, handwerkliche und kompositorische Klasse zu untermauern. Wow!

‚Follow Me‘ dagegen kommt dann doch wieder deutlich leichter verdaulich und elektronischer daher und bietet erste leichte Dubstep-Nuancen. Könnte locker zu einem Hit werden. Das folgende Kleinod ‚Animals‘ ist dann ein perfektes Beispiel daß man große Rhythmik und Riffingkunst auch in ein zunächst bieder und unscheinbar wirkendes Korsett stecken kann, welches sich erst nach einigen Anläufen nach und nach zu öffnen vermag. Stark.

Die Ballade ‚Explorers‘ ist mit ihrem Piano, den Streichern und den schwülstigen Gesängen/Chören fast schon zu viel des Guten...hier wäre weniger sicher mehr, wenn es vor allem um Pathos und Kitsch geht. Richtig kitschig ist auch das treibende, deutlich mit einer U2-Schlagseite versehende ‚Big Freeze‘, nur eben auf andere Weise und bei weitem nicht so störend.

Bei den folgenden ‚Save Me‘ und ‚Liquid State‘ singt erstmals Bassist Christopher Wolstenholme, der seine Sache dabei zwar richtig gut macht (angenehme Stimme), aber gerade ‚Save Me‘ ist ein richtig unscheinbares Art/Prog-Stück, das so gar nicht nach MUSE klingen will. Das tut ‚Liquid State‘ zwar auch nicht, aber der unverschämt treibende Foo Fighters/Queens Of The Stone Age-Groove macht dieses Manko locker wett...cool.

Bei dem abschließenden Titelstück-Doppel tobt sich dann allerdings wieder Bandkopf Matthew nach Kräften aus und vor allem der erste Teil (‚Unsustainable‘) weiß trotz allem überbordenden Symphonik- Soundtrack-Pomp richtig zu packen, was nicht zuletzt an den erneut integrierten Dubstep-Sounds liegt, die Mister Bellamy angeblich wohl nur mit seiner Klampfe und eben nicht mit irgendwelchen Synthies und Sequenzern erzeugt.

Teil 2 (‚Isolated System‘) beschließt dann auf leicht trancige Art ein Album, das beim ersten Anlauf noch sehr enttäuschend wirkte, seither aber mit jedem weiteren Durchlauf seine Klasse, Macht und mehr und mehr seine Genialität offenbart...weiter, immer weiter!

Hage, 10,5 Punkte

 

Die Songs:

 

1. Supremacy

2. Madness

3. Panic Station

4. Survival (Prelude)

5. Survival

6. Follow Me

7. Animals

8. Explorers

9. Big Freeze

10. Save Me

11. Liquid State

12. The 2nd Law: Unsustainable

13. The 2nd Law: Isolated System

 

 


 

Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine

Webmaster: info@ancientspirit.de