E - Album


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Band: EROS NECROPSIQUE
Titel: Crise De Lucidité
Label: Adipocere Records
Homepage: www.erosnecropsique.net
Stil: Poetic Symphonic Dark / Neoklassik
VÖ:  10.09.2003
Spieldauer: 8 Tracks / 55:00 min.

Und wieder ein Album, dass es einem nicht einfach macht. Eines sei vorweg gesagt: Es soll ja Zeitgenossen geben, die die französische Sprache auf den Tod nicht ausstehen können (könnte am Französich-Unterricht in der Schule liegen) - diese können hier getrost aufhören zu lesen, denn sie werden das Album hassen. EROS NECROPSIQUE, deren Ursprung (unschwer zu erkennen) in Frankreich liegt, bestehen aus zwei Leuten: Olivier, der für den Gesang und die Keys verantwortlich ist, und Cof, der den spärlich gesäten Bass bearbeitet. Wie kann man „Crise De Lucidité“ nun beschreiben? Eigentlich ist es schwer etwas über die Musik zu sagen, denn das dominierende Instrument ist eigentlich Oliviers chansonanter Sprechgesang, der einen nicht mehr los lässt, wenn man das Album einmal gehört hat. Die restlichen Melodien bewegen sich zwischen Neofolk und Neoklassik: einfache Percussionelemente, Piano, Geigen, Flöten, alles sehr gediegen und klassisch aufgebaut.
Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist der sensible Einsatz von E-Gitarren, so z.B. im Track Nr. 2: ‚Necrophile’. Der Einsatz der Gitarren ist insgesamt jedoch sehr spärlich, was jedes Mal einen Überraschungseffekt mit sich bringt und auch athmosphärisch klare Abgrenzungen zum Rest des Albums schafft. Auch die einfachen weiblichen Backgroundvocals passen sich hervorragend in die Klangstruktur mit ein und sind ein wichtiger Bestandteil der vorherrschenden Stimmung.
Womit wir beim Punkt wären - in diesem Album geht es nur um Atmosphäre. Wer musikalische Höhenflüge erwartet, der wird wohl enttäuscht werden. Die Stimmung, die dieses Album jedoch zu transportieren vermag ist pathetisch, morbide, traurig - richtig schöne Friedhofsstimmung eben. Oliviers Stimme trägt dazu den entscheidenden Teil bei, sie als Gesang zu bezeichnen wäre übertrieben. Er spricht, erzählt und schreit mit einem enormen Pathos in der Stimme - vergleichbar mit der Erzählweise einer Hauptperson der klassischen französischen Komödie oder den Chansons am Anfang des letzten Jahrhunderts. Allerdings ist das sehr gewöhnungsbedürftig, ich brauchte auch zwei, drei Durchläufe, bis ich das Album richtig hören konnte, ohne dass mir die Stimme auf die Nerven ging. Mittlerweile schätze ich „Crise De Lucidité“ aufgrund des entspannenden Effektes sehr hoch ein. Jedoch wird es wohl eher einem Lottospiel gleichen, ob jemand Zugang zu dieser Musik findet, da sie doch sehr speziell ist. Alles in Allem jedoch ein sehr interessantes Album von einer Band, die in der selben Liga wie ELEND oder WELTENBRAND spielen könnte.

 

 

Dan, 7 Punkte  

 

Die Songs:

 

1. Le Commencement D`une Fin
2. La Fable Du Lisier
3. Le Nécrophile
4. Reflets D`univers
5. Ce Que Charrie Le Flot De Vie
6. La Voix
7. La Pluie D`or
8. Alcool


 

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