C - Album


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Band:

CANDLEMASS

Titel: King Of The Grey Islands
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.candlemass.net
Stil: Epic Doom Metal
VÖ:  22.06.2007
Spieldauer: 10 Tracks / 54:02 min.

 

Puh, ich weiß echt nicht, was ich von dieser Scheibe halten soll. Auf der einen Seite steht außer Frage, daß Leif Edling ein genialer Songwriter ist, der magische Momente abonniert zu haben scheint, was er einmal mehr zu unterstreichen weiß. Auf der anderen Seite haben die Schweden-Doom-Godz mit SOLITUDE AETURNUS-Frontmann Robert Lowe einen der genialsten Sänger aller Zeiten als Messiah-Ersatz an Bord geholt. Nur: Funktioniert dies im Zusammenspiel? Und da liegt die Schwierigkeit. Klar ist, daß etliche Songs noch auf Messiah zugeschnitten sind und Lowe sich oftmals etwas zurücknimmt, um die Songs nicht zu sehr zu dominieren (’Emperor Of The Void’). Dann gibt es Songs, die exakt zwischen CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS anzusiedeln sind und gänzlich überzeugen (z.B. das leicht ’Copernicus’-artige ’Devil Seed’). Andere Songs wiederum atmen trotz noch erkennbarer Edling-Schule und Johansson-Gitarrenarbeit eindeutig texanische Epic-Doom-Luft, wobei ’Of Stars And Smoke’ das beste Beispiel ist. Dieser Song ist mit Sicherheit der beste SOLITUDE-Track der nicht von den Amis geschrieben wurde und Lowes Chorus-Gesangslinie ist schlicht und ergreifend von Gott gegeben...besser, erhabener und gänsehaupterzeugender geht’s nicht; schlicht ein Jahrhundertsong!

Leider enttäuscht das im Vergleich zum Vorgänger deutlich düster ausgefallene ’King Of The Grey Island’ aber auch durch stellenweise nicht zu verleugnende Langeweile (’Demonia 6’, ’Clearsight’), die aufgrund von unnötig immer wieder wiederholten Riffs aufkommt, und die man so von CANDLEMASS eigentlich nicht kennt.

Final bleibt mir nur noch einmal festzustellen, daß das Album sicherlich sehr stark ist (war ja nicht anders zu erwarten), aber für mich irgendwie doch einfach der SOLITUDE AETURNUS-Schlag zu intensiv ist, als daß man es als reinrassiges CANDLEMASS-Werk betrachten könnte. Wäre dies ein Projekt von Edling, Johansson und Lowe unter anderem Namen, sähe die Sache da schon ganz anders aus...

Hage, 9,5 Punkte

 

"The album is a concept story about depression and suicide in the modern society." Darum geht es also im neuesten CANDLEMASS-Opus. Dachte schon es ging um Saufgelage im Rentnerparadies Mallorca (Grey Islands – Brüller!) Aber jetzt im Ernst, wer war nicht skeptisch, als publik wurde, dass Frontklops Marcolin eine verdammte Diva sei und die Band endgültig während der Aufnahmen zu erwähntem Album verlassen hat. Skeptisch in sofern, dass besagter Sänger die Band CANDLEMASS immer prägte…natürlich sind die tonnenschweren Riffs und auch der gesamte Stil wichtig. Nur wer könnte die Fußstapfen dieses charismatischen Kauzes auffüllen? Robert Lowe von SOLITUDE AETURNUS? Liegt schon irgendwie nahe, aber come on, der Mann singt völlig anders. Ob sich dessen Gesang mit den opulenten Stil der Schweden verträgt? Um es vorweg zu nehmen – es funzt! Und wie! Er singt auch definitiv dunkler, dreckiger und rauer als bei SOLITUDE AETURNUS. Beim Opener und Quasi Titelsong klingt es noch sehr nach Lowe’s Stammband, aber ab „Devil Seed“ beginnt eine neue Ära für CANDLEMASS: Die Robert Lowe-Ära. Dieser Song ist die vertonte Göttlichkeit des Dooms: Schleppend, hypnotisch und er kann mit den alten CANDLEMASS-Klassikern auf Augenhöhe konkurrieren. Glaubt ihr nicht? Denn es kommt noch dicker „Of Stars And Smoke“ ist mindestens genauso erhaben und hat in etwa das Flair eines „Samarithan“. Jetzt trägt der Ralf aber dick auf, werden viele denken. Na und? Das ist meine Meinung und dazu stehe ich! Es kommen ja noch, „Man Of Shadows“, “Destroyer“ und die straighte Doomwalze „Clearsight“, welche nahezu perfekt, arrangierte Genreknüller sind, die nur um ein Fürzlein schwächer sind als die beiden oben genannten Highlights sind. Einzig alleine „Demonia 6“ liegt mir etwas verquer im Magen, habe ich noch nicht richtig verdaut, die Nummer. Obwohl sie nicht sonderlich vertrackt ist. Nach der Einleitung  "Embracing The Styx" ist der epische Abschluss und das Riff erinnert mich fatal an SLAYER’s „Dead Skin Mask“. Trauriger, doomiger und natürlich nicht 1:1 adaptiert. Dies tut dem Song auch keinerlei Abbruch. Im Gegenteil ein würdiger Abschluss eines gigantischen Meisterwerkes! Teilweise erinnert mich das Material etwas an KRUX, die zweite Baustelle von Leif Edling. Aber mit Lowe’s Zaubervocals ist das schon wieder eine andere Liga hier.

Fazit:  Ein traumhaftes Album einer einstigen Legende, die auf dem besten Wege sind wieder auf den Doom-Olymp zu steigen.

Ralf, 11 Punkte

 

sonstige Reviews:

Candlemass
  Doomed For Life - Reunion 2002  
  From the 13th Sun
Epicus Doomicus Metallicus

 

Die Songs:

  1. Prologue

  2. Emperor Of The Void

  3. Devil Seed

  4. Of Stars And Smoke

  5. Demonia 6

  6. Destroyer

  7. Man Of Shadows

  8. Clearsight

  9. The Opal City

  10. Embracing The Styx

 

 


 

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