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Band: ANTIGAMA
Titel: Resonance
Label: Relapse
Homepage: www.antigama.net
Stil: Grindcore  
VÖ:  21.05.2007
Spieldauer: 17 Tracks / 32:27 min.

 

ANTIGAMA auf Relapse! Da war die Freude frei nach dem Motto "Endlich kommt zusammen, was zusammen gehört" erstmal groß. Zum Abschied wurde auf dem alten Label Selfmadegod Records noch eine sehr gelungene Split-3"-MCD mit DRUGS OF FAITH, einer sehr guten, eigenständigen, modernen Grind/HC/Rock-Crossover-Truppe mit Richard ENEMY SOIL, released, um damit eine erfolgreiche Zusammenarbeit abzuschließen. Die zwei neuen Brecher auf dieser Veröffentlichung deuteten schon an, dass die Polen wieder eine neue Richtung eingeschlagen hatten; weg von zuviel Industrial/Noise hin bzw. zurück zu mehr Grindcore - straighter, weniger zerfahren, wenn auch kein bisschen eingängiger, gewöhnlicher oder weniger anspruchsvoll.

"Resonance" beginnt mit einem Schlag ins Fressbesteckt, roh und brutal und sehr NAPALM DEATH-lastig. "Pursuit" könnte ohne weiteres einem der letzten beiden Alben der britischen Grindüberväter entsprungen sein; Sound, Struktur und Riffing tragen deutliche Züge der Mannen um Klampfer Mitch Harris, abgesehen von den wenigen elektronischen Effekten. Ungewohnt direkt für ANTIGAMA. Nahtlos geht Song Nummero Uno in "Seismic Report" über, der dann schon deutlicher dem gewohnten Werk der Polen gerecht wird. Sehr breaklastig, mit diversen mathcore-igen, schrägen Gitarrenspielereien, Rhythmen und Strukturen ausgestattet, aber dennoch fast schon ungewohnt "catchy". Diese Marschrichtung wird auch weitestgehend beibehalten, wobei die anfangs erwähnte Nähe zu aktuelleren NAPALM DEATH zwar stellenweise, vor allem bei straighten Blasts, präsent bleibt, aber größtenteils deutlichen Einflüssen aus der DISCORDANCE AXIS Schule weicht. Freunde von AGORAPHOBIC NOSEBLEED, PIG DESTROYER, BOLZ'N (!!!!), NARCOSIS (UK), ASTERISK* und NOISEAR dürften ihre helle Freude an den rasenden Blast und schrägen, dissonanten Riffs haben, wenn man mit verzerrten Vocals, spacigen Sounds und Keyboards, wüsten Noiseeinsprengseln und ausufernden Percussion-Einlagen kein Problem hat.

Nach sieben Songs absoluter Vollgas-Achterbahnfahrt bremsen ANTIGAMA abrupt ab. Zeit für eine Verschnaufpause der Marke ANTI-"Wir kiffen zu viel"-GAMA: "Barbapapex", ein angejazztes Elektro-Lounge-Music-Stück, dass den Zuhörer ziemlich unerwartet aus dem Geschwindigkeitsrausch herausreißt, mitunter ziemlich nervt und den einzigen Minuspunkt, das einzige Überflüssige an "Resonance" ausmacht. Ein direkter Übergang zum SABBATH'esken "Psychonaut", einer zäh schleppenden, vierminütigen ENTOMBED-meets-NEUROSIS-Dampfwalze, für den Zuhörer ebenso überraschend und wachrüttelnd, wäre allerdings weniger schmerzvoll gewesen. Danach geht es wie gehabt und auf die Zwölf weiter...

... bis man mit "Shymork" wieder unerwartet aus der Bahn geworfen wird. Eine weitere Verschnaufpause, spacige Akustik und melodische Leads, ebenso überraschend wie "Barbapapex", ebenso unpassend. Die restlichen vier Stücke bieten dann wiederum gewohnte Durchdreh-Highspeed-Kost, wobei vor allem im Gesangsbereich und bei weniger schnellen Passagen etwas FEAR FACTORY mitschwingt, was ANTIGAMA durchaus gut zu Gesicht steht!

Mit "Resonance" erfinden sich Polen's Finest quasi neu! Ich hätte als nächsten logischen Schritt nach der Split mit DEFORMED eigentlich ein reines Industrial/Noise Album erwartet. Umso überraschender ist nun diese Rückbesinnung auf alte Stärken ohne wirklich einen Schritt zurück zu machen und die jüngere Vergangenheit zu leugnen. Stattdessen geben sich ANTIGAMA "eingängiger" denn je, bleiben dennoch auf dem Terrain des technischen Grindcores äußerst eigenständig und innovativ. Absolut passend zum neuen Label.

 

 

Lobi, 11,5 Punkte

 

 

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Tracklist:
Pursuit
Seismic Report
Ecstasy
Neutral Balance
Order
Pending
Remembering Nothing
Barbapapex
Psychonaut
No
After
By And By
Shymrok
Types Of Waste
Asylum
Unreachable Stars


 

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